Als naturliebender Mensch sowie als Kinesiologin und TCM-Expertin sind mir Nachhaltigkeit, Saisonalität, Regionalität – ein ökologischer Fußabdruck, Wertschätzung und Achtsamkeit im Umgang mit Lebensmitteln sehr wichtig. Spüre ich doch als hochsensitiver Mensch auch, wie die Lebensmittel erzeugt und gehandhabt wurden. Die Verteuerung der Lebensumstände verlangt von vielen ein Umdenken, ein Umstellen von Lebensstil und Speiseplan.
Pflanzliche Ernährung ist laut verschiedenen Ernährungswissenschaftlern sehr gesund, nimmt sie doch den Nährboden für innere Entzündungen und schafft guten Boden für gesunde Darmbakterien, die wiederum Gesundheit, Wohlbefinden und Vitalität fördern.
Bei veganer Ernährung ist es wichtig, für die Aufnahme aller acht essentieller Aminosäuren zu sorgen. Das erscheint manchen Menschen oftmals schwieriger, als Fleisch zu essen, das alle essentiellen Aminosäuren enthält. Laut Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten wir pro kg Körpergewicht 0,6 bis 0,8 g Eiweiß täglich zu uns nehmen. Wobei 200 g Fleisch nicht gleich 200 g Eiweiß entsprechen!
Eiweiß ist ein essentieller Baustoff für unseren Organismus. Durch die Aminosäuren baut unser Körper immer wieder neue Zellen, Muskeln, Knochen etc. auf. Laut DGE nimmt ein Großteil der Bevölkerung zwischen 1.000 und 1.300 g Fleisch (in Form von Fleisch und Wurst) pro Woche zu sich. Die DGE empfiehlt, diese Menge auf 200 g pro Woche zu reduzieren. Auf diese Weise könnten auch Zivilisationskrankheiten wie etwa erhöhte Cholesterinwerte und Harnsäure etc. verringert werden.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ordnet Eiweiß dem Yin zu, also dem „auf die Erde kommen“, dem „runterkommen von Stress“, dem Entspannen, Regenerieren und Aufbauen. Eiweiß, respektive Yin, verkörpert in der TCM die ausdauernde Lebensenergie Qi.
Linsen, Bohnen & Co
In den Artikeln über den Kräuterseitling, den Shiitake und den Austernpilz habe ich bereits über alternative Eiweißquellen geschrieben. Sie bilden einen wunderbaren Fleischersatz durch den Enthalt aller acht essentiellen Aminosäuren! Eine weitere Alternative bietet sich durch die Vielfalt an Hülsenfrüchten: Linsen, Bohnen, Süßlupinen. In Kombination mit Vollkorn ermöglichen auch sie die Aufnahme aller acht essentiellen Aminosäuren und damit die Deckung des täglichen Eiweißbedarfs!
Hülsenfrüchte können wunderbar als Wochenvorrat vorbereitet und im Kühlschrank aufbewahrt werden, um dann zu Eintöpfen, Aufstrichen, Laibchen, als Topping am Salat, im Gemüsesugo etc. beigefügt bzw. weiterverarbeitet werden.
Wichtig ist es, die Hülsenfrüchte für 12 bis 24 Stunden in ausreichend Wasser einzuweichen. Vor dem Kochen tausche das abgestandene Wasser aus und fülle mit frischem zirka drei Fingerbreit über den Hülsenfrüchten auf. Füge Gewürze wie Liebstöckl, Lorbeerblatt, Bohnenkraut, Kreuzkümmel, kleingeschnittene Gemüsezwiebel, Fenchelkörner oder Kümmel, um hier nur einige zu nennen, hinzu und lass die Hülsenfrüchte für 90 Minuten auf kleiner Flamme weichköcheln. Rote und gelbe Linsen muss man nicht einweichen, sie sind in gut 15 Minuten weich gekocht!.
Danach kannst du ½ EL Salz und Suppenwürze nach Geschmack hinzufügen. Du kannst die Hülsenfrüchte nun kredenzen oder du lässt sie für 12 Stunden abkühlen, wodurch sich die enthaltene Stärke (= Zucker) in resistente Stärke umwandelt, die wiederum Futter für gute Darmbakterien bildet.
Durch einen reduzierten Fleischgenuss, vor allem aus Masttierhaltung, und einem, zumindest teilweisen Umstieg auf andere Eiweißquellen trägt jeder Mensch zu seiner eigenen Gesundheit und der Gesundheit auf unserem Planeten bei.
Rezepte dazu und noch mehr Wissen rund um Gesundheit, Ernährung und gute Lebensweise gibt es in meinen Büchern: „Kochen für die Seele“, „Kochen für die Mitte – Heile dein Herz“ und „Seelennahrung – richtig essen, richtig denken, richtig fühlen“ – alle erschienen im Freya Verlag. Nähere Informationen unter www.kch.at